Objekt und Identität – Eine Untersuchung zu Immanenz und Transzendenz
Umgeben von Dingen, interagieren wir täglich mit einer Vielzahl von ihnen. Sie sind das Resultat unserer Bedürfnisse und zugleich das Zeugnis von Kultur. Jene Objekte sind für uns – mal mehr, mal weniger – von Bedeutung. Sie rufen Erinnerungen hervor oder lösen Emotionen aus. In diesem Zusammenhang beschreibt die Lehre der materiellen Kultur das Objekt als eine ›Erweiterung des Ichs‹, als ein ›aktives‹ und ›kommunizierendes Gegenüber‹ oder auch als einen ›identitätsbildenden Zeichenträger‹. Die multisensorische Installation „Objekt und Identität“ von Manuel Ahnemüller setzt sich mit dem immateriellen Prozess der ›Dingbeseelung‹ auseinander. Diesem spirituellen, transzendenten Ansatz folgend, wird dort unter anderem auf die Frage eingegangen, wie bestimmte Gegenstände die Fähigkeit besitzen Erlebnisse und Geschichten rekapitulieren zu lassen. Die Besucher:innen sind eingeladen, in einem ritualisierten Prozess eigene Gedanken, Emotionen oder Empfindungen zu reflektieren, zu formulieren und zu diese in ein Objekt zu überführen. So formiert sich über die Dauer der Ausstellung, ein analoges Gedanken-Netzwerk aus fragilen Porzellanobjekten, welches die Transzendenz und Flüchtigkeit der Gedanken und Emotionen manifestiert.
Zur Vernissage am 19.10.19, 19 Uhr, lädt die TURBA Gallery, Stephanusstraße 23, Hannover herzlichst ein.
Kuratiert von Marlene Bart und Jean D. Sikiaridis
* Der Eintritt ist in der Zeit vom 20.10.19 – 17.01.20 nur mit Anmeldung möglich (mail@turba-art.com).
© Manuel Ahnemüller
Manuel Ahnemüller ist Gestalter und Konzept-/ Entwickler im Bereich der Kunst– und Kultur-
vermittlung, sowie in der Designforschung tätig.
Seine Arbeitsabläufe zeichnen sich durch eine experimentelle und prozessorientierte Formanalyse aus. Fokus seiner Arbeit sind die Themen der Identität, der Interaktion und des kulturellen Erbe, welche durch räumliche Transformationen als Erfahrung erlebbar werden. Dies verdeutlicht sein Entwurf „Geschlecht der Macht“ (Bachelor, 2016), welcher sich mit der sozialpolitischen Genderdebatte auseinandersetzt und seine Masterarbeit „Masken im digitalen Zeitalter“, welche das synthetische Gesicht und die Limitationen des physischen Raums behandelt. Manuel wurde nach erfolgreich bestandener Prüfung im Juli 2018 mit der höchsten künstlerischen Auszeichnung, dem Meisterschüler-Studium an der Universität der Künste Berlin gewürdigt.
Die Umsetzung der Installation wurde von der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin und der YO|YOGA AG unterstützt. Die Ausstellung wird gefördert aus Mitteln der Atelier- und Projektraumförderung des Kulturbüros der Landeshauptstadt Hannover. Die Atelier- und Projektraumförderung wird gefördert durch die STIFTUNG Sparda-Bank Hannover und der Dr. Christiane Hackerodt Kunst- und Kulturstiftung.