TOUCHING CLOUDS
| Johannes Moeller, Johanner Spieker,
Jean D. Sikiaridis, Alec Stevens 
Galerie 42 Hannover | DE – 2021

„touching clouds“ als Sinnbild von Begegnung und Berührung, deren ephemere Existenz uns in unserem Denken und Handeln nachhaltig beeinflusst, umfasst auch Phänomene einer sich verändernden Lebenswirklichkeit, die in der Rezeption und Kommunikation sich zunehmend über Digitalisierung unserer Wirklichkeit bemächtigt. In einer konstruierten Wirklichkeit ist die gebildete Realität letztlich immer das Ergebnis aus Input und Verarbeitung. Hinterfragungen von Authentizität des Erlebten, dem Wahrheitsgehalt des Erzählten, der Übertragbarkeit von Erfahrenem sind diskursive Gegenstände, mit denen die Künstler:innen Raum nehmen. Hierbei werden in scheinbar leicht konsumierbarer Form auf sublime Weise Reizschwellen ausgelotet, die uns unser eigenes Triggern vergegenwärtigen, ohne dabei zu werten oder zu erklären. Fern des Didaktischen ermutigen die KünstlerInnen, die eigene Wahrnehmung in einer sich ins Irreale verlagernden Wirklichkeit zu beobachten und Freude an der eigenen Selbsterkenntnis zu entwickeln. Oder um es mal als Fragen zu formulieren: Wenn nach Humboldt die Natur gefühlt werden muss, bedarf es für die Kultur überhaupt noch eine reale Begegnung? Kann man etwas erleben, das es nicht gibt? Und wieso eigentlich Würstchen?